Daniel Schmid – «Le chat qui pense»
2010, Film
7.6

In den 1940er Jahren in einem Hotel aus der Belle Epoque im Bündnerischen Flims aufgewachsen, verfiel Daniel Schmid bereits als Junge seiner Vorstellungskraft. Eine cineastische Reise durch das Leben und Werk eines der aussergewöhnlichsten Künstler des Schweizer Films. Bereits als Kind wusste Daniel Schmid: Hinter dem Flimserstein beginnt die Welt. Eine Welt zwischen Wirklichkeit und Fiktion.

Raving Iran
2016, Film
7.2

Anooshs und Arashs Leidenschaft ist Deep House. Sie sind die Helden von Teherans Underground Technoszene. Die Musik erlaubt ihnen, ihrer Frustration über das repressive System Ausdruck zu verleihen und ist ein persönlicher Akt der Rebellion in einem Land, in dem bereits der Konsum westlicher Musik zu Gefängnis und hohen Strafen führen kann. Die beiden Musiker organisieren ihre illegalen Raves in Teheran unter strengster Geheimhaltung. Denn bereits der kleinste Fehltritt könnte sich als fatal herausstellen.

Der Imker
2013, Film
7.4

Die Wirren des türkisch-kurdischen Krieges haben dem Bienenzüchter alles genommen: seine Frau und Kinder, seine Heimat und mit seinen über 500 Bienenvölkern auch die Lebensgrundlage. Geblieben ist ihm nur seine Liebe zu den Bienen und das unerschütterliche Vertrauen in den einzelnen Menschen, egal welcher Herkunft. In der Schweiz fand er schliesslich Asyl - doch hier gilt Bienenzucht nicht als Erwerbstätigkeit, sondern nur als Hobby.

Im Garten der Klänge
2010, Film
7.8

«Nel giardino dei suoni» zeichnet ein Porträt des Musikers, Therapeuten und Klangforschers Wolfgang Fasser, der als Jugendlicher das Augenlicht verloren hat. Auf dem Weg in die Dunkelheit entdeckte der Glarner die Welt der Geräusche, Klänge und Töne, die eine Art Paralleluniversum zu unserer optisch geprägten Realität bildet. Wolfgang Fasser arbeitet als Musiktherapeut in der Toskana mit schwerbehinderten Kindern. In eindringlichen und poetischen Bildern erzählt der Film die ungewöhnliche Geschichte eines Menschen, der die eigene Lebenserfahrung als Blinder nutzt, um seinen jungen Patienten zu helfen, sich auf die Welt einzulassen und ihre individuellen Möglichkeiten auszuschöpfen. «Nel giardino dei suoni» («Im Garten der Klänge») ist eine Entdeckungsreise in die Grenzgebiete der Kommunikation, ein leiser und berührender Film über die «hörbare Welt», die wir Sehenden normalerweise nicht oder kaum bewusst wahrnehmen.

Unerhört jenisch
2017, Film
6.5

Die Schweizer Volksmusik ist jenisch geprägt. Dazu trugen Stephan Eichers Vorfahren im bündnerischen Vaz/Obervaz wesentlich bei. Eine Reise zu den gemeinsamen Wurzeln des Schweizer Popstars und der Bündner Volksmusik.

Bildbuch
2018, Film
6.2

In Le Livre d'Image recycelt Jean-Luc Godard vorhandene Bilder (Filme, Dokumentationen, Gemälde, Fernseharchive usw.), zitiert Auszüge aus Büchern und verwendet Musikfragmente. Die treibende Kraft ist der poetische Reim, die Assoziation oder Opposition von Ideen, der ästhetische Funke durch die Bearbeitung, der Schlussstein. Der Autor führt die Arbeit eines Bildhauers aus. Die Hand ist hierfür unerlässlich. Er lobt es gleich zu Beginn. „Da sind die fünf Finger. Die fünf Sinne. Die fünf Teile der Welt (…). Der wahre Zustand des Menschen besteht darin, mit seinen Händen zu denken. Jean-Luc Godard komponiert eine umwerfende Synkope von Sequenzen, deren Aufwallung an die Gewalt der Strömungen unserer zeitgenössischen Bildschirme erinnert und auf ein Niveau von Glühen gebracht wird, das selten erreicht wird. „Der letzte Godard“, der in Cannes gefeiert wurde, ist ein Schockfilm mit dämmriger Schönheit.

Wild Women – Gentle Beasts
2015, Film
6.7

Namayca, Carmen, Nadezhda, Aliya und Anosa sind fünf charismatische Tierbändigerinnen aus vier verschiedenen Ländern. Sie arbeiten im Zirkus und dressieren Tiger, Löwen und Bären. Zwischen Schuften und Lächeln enthüllen die Artistinnen ihre Leidenschaft für ihre «wilden» Tiere und den aussergewöhnlichen Beruf: Ihr Alltag ist voller Hingabe und Disziplin - inmitten der Todesgefahr. Die Regisseurin Anka Schmid (Mit dem Bauch durch die Wand) durchleuchtet die harsche Realität hinter den funkelnden Bildern und ermöglicht eine respektvolle Sicht auf das exotische Leben der Artistinnen. In intimen Begegnungen erzählen die Frauen von ihren Wünschen und Sehnsüchten – von ihrem Leben zwischen Freiheit und grösster Abhängigkeit, zwischen Bewunderung und Ausgrenzung. Stets im Konflikt zwischen weiblicher Sanftmut und gebieterischer Härte kämpfen die Artistinnen um ihr Dasein als Frau und Dompteurin – ein Beruf, der in naher Zukunft nicht mehr praktiziert werden darf. Ein Film von unbändiger Kraft, der das Bild der Schönen und des Biests auf die Probe stellt.

Dutti der Riese
2007, Film
7.8

Der Film porträtiert den Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler.

Jean Ziegler - Der Optimismus des Willens
2016, Film
6.6

Jean Ziegler - Genfer Philosophieprofessor, Politiker und umstrittener Visionär. Seine Reise nach Kuba wird kritisch hinterfragt von Regisseur Nicolas Wadimoff. Genf 1964: Jean Ziegler verspricht dem Che gegen das kapitalistische Monster zu kämpfen. Der heute über 80-jährige Ziegler, der eine der wichtigen Figuren der antikapitalistischen Ideologie geworden ist, setzt sein Engagement fort, um sein Versprechen einzulösen.

Broken Land
2015, Film
6.8

In der Nähe der amerikanisch-mexikanischen Grenze leben sieben US-Amerikaner im Schatten des Grenzzauns. Sie alle finden Spuren der Einwanderer im Sand der endlos scheinenden Wüste. Broken Land zeigt die Perspektiven dieser Grenzbewohner und wie sie mit der Situation umgehen.

Wild Plants
2016, Film
6.7

Ein Dokumentarfilm über die Natur und die Menschen, die sie besiedeln, deren Geschichten und Beziehungen. Der Film beschreibt, wie die Natur sich Brachland zu eigen macht, wie Pflanzen keimen und Blumen sich entfalten, um neuen Lebensraum zu schaffen. Eine Begegnung mit Menschen auf der Suche nach ihrer eigenen Lebensform, die eine neue Art von Aktivismus geschaffen haben.

Willkommen in der Schweiz
2017, Film
6.3

2015 suchen 1 Million Geflüchtete Schutz in Europa, 40'000 davon in der Schweiz. Andreas Glarner, Bürgermeister der reichsten Aargauer Gemeinde, will ein Exempel statuieren und weigert sich, 10 Flüchtlinge aufzunehmen. Johanna Gündel, Studentin und Tochter eines lokalen Gemüsebauern, organisiert den Widerstand. Ausgehend von den Ereignissen in Oberwil-Lieli erzählt der Film gleichnishaft von der Schweiz in Zeiten der sogenannten Flüchtlingskrise.

The Chinese Lives of Uli Sigg
2017, Film
6.3

Michael Schindhelm porträtiert den Schweizer Kunstsammler Uli Sigg und dessen Bedeutung für die zeitgenössische Kunst Chinas.

Golden Age
2019, Film
5.4

Diese Dokumentation zeigt die luxuriöseste betreute Wohnanlage Miamis, The Palace, in der wohlhabende Bewohner sich Luxus gönnen, während das Personal jeden ihrer Wünsche erfüllt.

Markus Raetz
2007, Film
7.6

Im internationalen Kunstmarkt war der Schweizer Markus Raetz eine etablierte Grösse. Seine Werke verblüffen wie die Kunststücke eines Zauberers. Sie sind poetisch, ironisch und oft erotisch. Als konstruierte Illusionen hinterfragen seine Zeichnungen, Bilder und Skulpturen unsere Sehgewohnheiten und zeigen uns die Dinge von einer ganz anderen Seite.

Dark Star – HR Gigers Welt
2014, Film
6.9

Ein Bericht über das Leben und das Werk des Schweizer Malers, Bildhauers, Architekten und Designers HR Giger (1940-2014), des gequälten Vaters ebenso furchterregender wie faszinierender Kreaturen, Bewohner alptraumhafter biomechanischer Welten.

Die Frau mit den 5 Elefanten
2010, Film
7.6

Swetlana Geiers Vater ist ein Opfer stalinistischer Säuberungen gewesen, und während sie für die Deutschen arbeitete, brachten diese ihre Jugendfreundin zusammen mit 30.000 anderen Juden in der nahen Schlucht von Babi Jar ums Leben. Zum Ende ihres Lebens hin ist Swetlana Geier an die unbetretbaren Orte ihrer Geschichte zurückgekehrt. Der Film begleitet sie auf diese Reise.

Day Is Done
2011, Film
7.1

Ein rauchender Schlot reckt sich in den Himmel. Unten rattern Züge vorbei. In den Häusern vertreiben immer mehr Lichter die Dunkelheit. Der Mann hinter der Kamera steht am Fenster seines Ateliers und sucht ein Bild. Von sich selbst? Von der Welt? Von der Gesellschaft?

Mitten ins Land
2015, Film
6.4

Streifzüge «Mitten ins Land» mit dem Schriftsteller Pedro Lenz, der oberhalb des Restaurants «Flügelrad» mit Blick auf die Gleise des Bahnhofs Olten wohnt. Im Spannungsfeld von Alltagsgeschichten und Lenz' reflektierten Mundarttexten voller lakonischer Poesie und leiser Sehnsucht, entsteht eine oszillierende Momentaufnahme schweizerischer Befindlichkeit.

Ein Lied für Argyris
2006, Film
7.7

Eine Dokumentation über den Griechen Argyris Sfountouris und das Trauma das ihm widerfahren ist. Distomo. Ein kleines Bauerndorf, ein Steinwurf vom Meer entfernt, an der Strasse von Athen nach Delphi. Hier überlebt der kleine Argyris, noch keine vier Jahre alt, am 10. Juni 1944 ein brutales Massaker der deutschen Besatzungsmacht: Eine so genannte «Sühnemassnahme» einer SS-Division als Reaktion auf einen Partisanenangriff in der Gegend. Innert weniger als zwei Stunden werden 218 Dorfbewohner umgebracht – Frauen, Männer, Greise, Kleinkinder und Säuglinge. Argyris verliert seine Eltern und 30 weitere Familienangehörige.

The Substance – Albert Hofmanns LSD
2011, Film
7

Der Schweizer Wissenschaftler Albert Hofmann entdeckt im Frühjahr 1943, mitten im Krieg, in seinem Basler Forschungslabor per Zufall eine bisher unbekannte Substanz. Nach einem gewagten Selbstversuch begreift er schnell, dass er es mit einem extrem potenten Wirkstoff zu tun hat - einer rätselhaften Substanz die unsere Wahrnehmung verändert: LSD. Zu diesem Zeitpunkt weiss er noch nicht, dass sein Sorgenkind, wie er die Substanz später nennt, die Welt verändern wird. 'The Substance' erzählt die LSD-Story von ihren Anfängen bis heute.

O Samba (Original Version)
2015, Film
6.3

Samba ist mehr als nur tanzen und laszive Hüftbewegungen. Samba ist ebenso Wort, Sprache, Text, Lyrik oder - ganz einfach - ein besonderer Lebensstil. Der Komponist und Sänger Martinho da Vila führt uns durch die heutige Welt des Sambas und seine Samba-Schule in Rio de Janeiro, der Vila Isabel, Gewinner des Karnevals 2013. Unter der Mitwirkung von Nana Mouskouri, Martinho Da Vila, der Samba School Vila Isabel, Mart’nalia, Maira Freitas, Ney Matogrosso, Leci Brandao, Moyseis Marques, Zeca Baleiro, Paula Lima ... und vielen anderen.

Verliebte Feinde
2013, Film
6.6

Der katholische Intellektuelle Peter von Roten stammt aus dem Wallis, die protestantische Frauenrechtlerin Iris von Roten vom Zürichsee. Die Liebe führte diese zwei starken Persönlichkeiten zusammen – ihre Ansprüche an ein gemeinsames Zusammenleben, das beiden Partnern Selbständigkeit, Emanzipation und Selbstverwirklichung schaffen sollte, sind noch heute aktuell. Zwischen 1943 und 1950 schrieben sich die beiden an die 1300 Briefe, in denen sie Feminismus, Religion, Politik, Literatur, Liebe, offene Beziehung und Sexualität debattieren. Die Offenheit und Radikalität, mit der sie in diesem Briefwechsel ihre Gefühle analysiert haben, bleibt bis heute faszinierend. Dieser Briefwechsel und das 2007 erschienene Buch «Verliebte Feinde» von Wilfried Meichtry bilden die Grundlage des Films, der in inszenierten Szenen, unterschnitten mit Aussagen von Bekannten und Zeitzeugen sowie Archivmaterial, ein Bild dieser schwierigen, leidenschaftlichen und unkonventionellen Beziehung zeichnet.

Ein Tag am Arbeitsgericht Prud'hommes
2010, Film
6.5

Entlassungen, Burn-Out, Fehlzeiten, Belästigungen, unbezahlte Überstunden, "vergessene" Urlaube: Die Arbeitswelt steckt in der Krise. Jedes Jahr werden Tausende von Streitigkeiten vor das Tribunal des Prud'hommes gebracht, ein Gericht, das Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern schlichtet. Zum ersten Mal hatte in Lausanne eine Kamera Zugang zu den Anhörungen.