Gold Is All There Is
2019, Film
7.1

Ein Fluss. Ein kleiner Junge, der spielt und sich im Wald verirrt. Ein nackter Mann, der zwischen den Bäumen wandert. Eine Waffe. Ein illegaler Jäger. Ein Polizist. Ein Verbrechen aus der Vergangenheit. Ein alter Goldsucher. Menschen, die ihren Alltag in einem Naturtheater verbringen, in dem die Realität die Qualitäten eines Märchens, eines Kriminalromans, einer Coming-of-Age-Geschichte annimmt.

Madame
2019, Film
7.3

Stéphane Riethauser erzählt, wie er sich vom konservativen Jurastudenten zum schwulen Filmaktivisten wandeln konnte - und was das mit seiner Oma, einer reichen Schweizer Unternehmerin, zu tun hat.

Il mio corpo
2021, Film
6.4

Oscar, noch kein Kind mehr, sucht für seinen Vater nach Altmetall. Er verbringt sein Leben in improvisierten Mülldeponien inmitten von Resten. Welten voneinander entfernt und doch ganz in der Nähe liegt Stanley. Er räumt die Kirche gegen eine monetarisierte Gastfreundschaft auf, pflückt Früchte, hütet Schafe: alles, was seinen fremden Körper beschäftigt. Oscar, der junge Sizilianer, und Stanley, der Nigerianer, scheinen nicht viel gemeinsam zu haben. Abgesehen von dem Gefühl, in die Welt geworfen zu werden, dieselbe Ablehnung zu erleiden, dieselbe überwältigende Welle von Entscheidungen, die ihnen von anderen aufgezwungen werden.

Blue Note Records: Beyond the Notes
2019, Film
7.3

Die beiden Wörter stehen für Jazz schlechthin: "Blue Note", das ist Art Blakey, Thelonious Monk und Miles Davis. Und "Blue Note" ist Herbie Hancock, Norah Jones und Robert Glasper. "Blue Note" ist über 80 Jahre alt und lebendige Legende. Heute leitet Starproduzent Don Was die Plattenfirma, die schon immer einzigartig war. Die Gründer Alfred Lion und Francis Wolff, getrieben von der Liebe zum Jazz, ließen ihren Musikern freie Hand. Ihre Fotografien der Aufnahmesessions wurden auf den Albumhüllen zu Ikonen für Coolness und Jazz. In Sophie Hubers Dokumentarfilm "Blue Note Records - Beyond the Notes" erinnern sich prägende Köpfe der Jazzgeschichte wie Herbie Hancock und Wayne Shorter an die großen Zeiten. Und heutige Pioniere wie Robert Glasper oder Hip-Hopper Terrace Martin machen klar: Jazz und Hip-Hop sind nur zwei Spielarten eines Sounds aus dem schwarzen Amerika, der sich auch politisch versteht und einmischt.

Female Pleasure
2018, Film
7.5

In ihrem Dokumentarfilm „#Female Pleasure“ widmet sich Regisseurin Barbara Miller fünf jungen Frauen, die jeweils einer der fünf Weltreligionen angehören und eine Sache gemeinsam haben: Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav kämpfen gegen die Dämonisierung der weiblichen Sexualität, die in Zeiten von zunehmendem religiösem Fanatismus um sich greift, und setzen sich für Aufklärung und sexuelle Selbstbestimmung aller Frauen ein.

Das Forum
2019, Film
7.2

In Zeiten von grassierendem Populismus und zunehmendem Misstrauen gegenüber den Eliten begleitet der Filmemacher Marcus Vetter den 81-jährigen Gründer des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab über ein Jahr bei dessen Bestreben, sein Leitmotiv umzusetzen: den Zustand der Welt zu verbessern. Zum ersten Mal in der fast 50-jährigen Geschichte des Weltwirtschaftsforums konnte ein unabhängiges Filmteam hinter den Kulissen des Imperiums dieser Megastiftung drehen. Der Dokumentarfilm zeigt, wie Diplomatie funktioniert, wenn die Mächtigsten der Welt unter sich sind.

Free Men (Freie Männer)
2018, Film
7.4

Zum Tode verurteilt, würden viele von uns das Leben aufgeben. Doch Kenneth Reams aus seiner Todeszelle lässt sich nicht einschränken. Er verliebt sich in Isabelle, eine französische Künstlerin, die seine Frau werden will. Zusammen kämpfen sie für Gerechtigkeit um einen Mord, den er nicht begangen hat.

Architektur der Unendlichkeit
2019, Film
7

Der Schweizer Dokumentarfilmer Christoph Schaub begibt sich auf eine (be)sinnliche Reise in die Welt der sakralen Räume und fragt: Was macht das Sakrale an einem Raum aus? Schaub ergründet mit Architekten und Kunstschaffenden die Magie sakraler Räume. Dabei geht der Film weit über kirchliche Bauten hinaus. Die Künstler denken darüber nach, was räumliche Spiritualität ausmacht.

Chris the Swiss
2018, Film
7.1

Kroatien, Januar 1992. Mitten im Jugoslawienkrieg wird Chris Würtenberg, ein junger Schweizer Journalist, tot in der Uniform einer internationalen Söldnertruppe aufgefunden. Anja Kofmel, seine Cousine, die ihn damals als kleines Mädchen bewunderte, will wissen, was Chris in diesem Konflikt suchte.

Closing Time
2018, Film
6.7

Mr. Kuo und Mrs. Lin führen einen Imbiss, in dem sich nachts die unterschiedlichsten Persönlichkeiten einfinden. Ob ein liebendes Paar, zwei sich misstrauisch beäugende tätowierte Männer oder aber immer wiederkehrende Stammgäste: Sie alle sind im kleinen Lokal willkommen und Teil einer Dynamik. Der Film weist keinerlei Kommentar und nur wenige Dialoge auf – und selbst diese sind nur dann greifbar, wenn einem die Originalsprache von Closing Time geläufig ist.

Calabria
2016, Film
7.4

Ein Roadmovie in einem Leichenwagen. Nach dem Tod eines kalabresischen Immigranten, der zum Arbeiten in die Schweiz kam, fahren die beiden Bestatter Jovan, ein serbischer Rom und sein Kollege, der Portugiese José, nach Süditalien, um den Verstorbenen in seiner Heimat zu beerdigen. Ihre von Liedern und Begegnungen geprägte Reise ist eine letzte Hommage an den Verstorbenen und ein Apell, das Leben zu geniessen.

Walter Pfeiffer – Chasing Beauty
2017, Film
7

In einem Alter, in dem andere allmählich an den Ruhestand denken, gelingt dem Zürcher Fotografen Walter Pfeiffer der Durchbruch als international anerkannter Künstler und Modefotograf. In «Chasing Beauty» spricht er mit Witz und Leichtigkeit über sein Leben und Werk.

Insulaner
2018, Film
6.9

Manchmal ist die Schweiz eben doch eine Insel. Die kleine Insel Robinson Crusoe im chilenischen Archipel gelegen, wurde im 19. Jahrhundert vom Berner Aristokraten Alfred von Rodt besiedelt. 150 Jahre später sind seine Nachkommen immer noch stolz auf ihre Schweizer Herkunft und träumen von Autonomie.

Cunningham
2019, Film
6.6

Der Dokumentarfilm CUNNINGHAM erweckt die legendären Choreografien von Merce Cunningham - getanzt von den letzten Mitgliedern seiner berühmten Company - noch einmal zum Leben. In poetischen Bildern begleitet der Film Cunninghams künstlerischen Werdegang in der Zeit von 1944 bis 1972, der geprägt war von Risikofreude und innovativer Kraft.

Putins Zeugen
2018, Film
7

Am letzten Tag des Jahrtausends, am 31. Dezember 1999, verkündet Präsident Boris Jelzin dem russischen Volk seinen Rücktritt. Sein Nachfolger entsprechend der Verfassung: der damals noch weitgehend unbekannte Ministerpräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin. Filmemacher Witali Manski arbeitete zu dem Zeitpunkt für einen staatlichen Fernsehsender und hatte uneingeschränkten Zugang zu Jelzin, Putin und den inneren Zirkeln der russischen Führung. Zusätzlich zu den Bildern, die sein Kameramann gedreht hat, hat Manski selbst viele Szenen mit einer eigenen tragbaren Kamera begleitet. So zum Beispiel, als Jelzin im Kreise seiner Familie die Ergebnisse der Wahlen am 26. März 2000 verfolgt, die Putin mit 53 Prozent als Präsidenten der Russischen Föderation bestätigen. Manski drehte die Vorbereitungen von Putins Team zur ersten TV-Ansprache sowie Vieraugengespräche im Kreml, in denen Putin dem Filmemacher Einblick in sein Verständnis von Macht und Führung gewährte.

Das Kongo Tribunal
2017, Film
7

Dokumentarfilm über das gleichnamige Großprojekt, das anhand einer symbolischen Gerichtsverhandlung die Hintergründe des Bürgerkriegs im Kongo beleuchten will.

Tableau noir
2013, Film
7.7

Eine Schule in den Bergen des Jura steht kurz vor der definitiven Schliessung. Gilbert Hirschi hat dort 41 Jahre lang drei Generationen unterrichtet. Seine Klasse umfasst Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Der Film erzählt auf einfühlsame Weise von seinem letzten Unterrichtsjahr.

Zum Beispiel Suberg
2013, Film
7.7

Zum Beispiel Suberg ist ein Dokumentarfilm mit Tiefgang und Brisanz. Es ist kein Heimatfilm, wenn auch sein Regisseur Simon Baumann versucht, sich in seinem Dorf Suberg zu beheimaten. Es ist ein Film, der schmerzhaft bewusst macht, wie sehr unser Land sozial vereinsamt, weil Besitzstandswahrung und -mehrung das Gefühl der Zusammengehörigkeit zerstören; weil der Bau eines Häuschens und einer gut erschlossenen Zufahrtsstrasse uns wichtiger geworden sind als unser Kulturland und die Begegnung von Mensch zu Mensch. Simon Baumann hat einen humorvollen Film gestaltet, der billige Klischees meidet und durch den Einbezug der Familiengeschichte eine berührende persönliche Tiefe gewinnt.

Der Tibetische Krieger
2015, Film
7.3

Wie kämpft man für Freiheit? Seit über sechzig Jahren wehrt sich das tibetische Volk gegen die chinesische Obrigkeit. Doch der gewaltlose Widerstand läuft ins Leere. In einer neuen Form des Protests übergiessen sich Tibeter mit Benzin und zünden sich an.

African Mirror
2019, Film
6.3

In den 50er-Jahren bildete die Reisesendung «René Gardi erzählt» Afrika als angeblich heile Welt ab. Im heutigen Kontext sind Gardis Bilder jedoch entlarvend. Die Bewohnenden Afrikas kommen in Gardis Sendung selten zu Wort. Mal bewundert er sie, dann äussert er sich despektierlich, nie spricht er sie als Gleichberechtigte an. In den ambivalenten Bildern spiegelt sich der europäische Blick auf Afrika und entlarven das Bildermachen als eine Form des Kolonialismus.

Thorberg
2012, Film
7.8

Filmemacher Dieter Fahrer gibt sieben Insassen ein Gesicht. Nichts wird beschönigt. Immer bleibt der Täter hinter dem Menschen sichtbar. Häftlinge beschreiben - manchmal einsichtig, häufig jedoch beschönigend - ihre Geschichten, ihre Taten und Hoffnungen. Die Kamera verlässt Thorberg nie. Enge und Beklemmung sind ständig spürbar.

Sonita
2015, Film
7.6

Nachdem ihre Familie versuchte, sie in die Ehe zu verkaufen, flüchtet die junge Afghanin Sonita in den Iran. Sie drückt ihre Frustration angesichts der unterdrückenden Traditionen ihres Landes in ihrer Musik aus und verfolgt ihren großen Traum von einer Karriere als Rapperin.

Daniel Schmid – «Le chat qui pense»
2010, Film
7.6

In den 1940er Jahren in einem Hotel aus der Belle Epoque im Bündnerischen Flims aufgewachsen, verfiel Daniel Schmid bereits als Junge seiner Vorstellungskraft. Eine cineastische Reise durch das Leben und Werk eines der aussergewöhnlichsten Künstler des Schweizer Films. Bereits als Kind wusste Daniel Schmid: Hinter dem Flimserstein beginnt die Welt. Eine Welt zwischen Wirklichkeit und Fiktion.

Raving Iran
2016, Film
7.2

Anooshs und Arashs Leidenschaft ist Deep House. Sie sind die Helden von Teherans Underground Technoszene. Die Musik erlaubt ihnen, ihrer Frustration über das repressive System Ausdruck zu verleihen und ist ein persönlicher Akt der Rebellion in einem Land, in dem bereits der Konsum westlicher Musik zu Gefängnis und hohen Strafen führen kann. Die beiden Musiker organisieren ihre illegalen Raves in Teheran unter strengster Geheimhaltung. Denn bereits der kleinste Fehltritt könnte sich als fatal herausstellen.