I Am Not Your Negro
2017, Film
7.9

Als der Schriftsteller James Baldwin 1987 verstarb, hinterließ er ein unfertiges Manuskript mit dem Titel „Remember This House“. Darin beschäftigt er sich mit der Geschichte des Rassismus im modernen Amerika und greift dabei auch auf persönliche Erinnerungen an seine Freunde zurück: die Bürgerrechtsaktivisten Malcolm X, Medgar Evers und Martin Luther King, die alle drei ermordet wurden. Regisseur Raoul Peck arbeitet dieses Material in seinem Dokumentarfilm auf und verwendet dafür vornehmlich die originalen Worte Baldwins, die Ausschnitte aus dem Manuskript werden dabei von Schauspieler Samuel L. Jackson vorgelesen. Dazu kommen Aufnahmen von öffentlichen Auftritten des Schriftstellers im Fernsehen und auf Bürgerrechtsveranstaltungen sowie Ausschnitte aus den Hollywood-Filmen, die ihn inspirierten und antrieben.

Shelter
2019, Film
8.6

Es ist die Geschichte von fünf Abenteurern, die wieder auf den Brettern stehen. Ihre Leidenschaft sind die schönsten Gipfel der Welt und die Freiheit, auf ihnen zu reiten. In diesem Jahr beschlossen sie, ihre Praxis zu ändern, ihre CO2-Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren und Wege zu finden, in einer sich ständig verändernden Natur so neutral wie möglich zu bleiben.

A Long Way Home
2018, Film
8.6

Im Zentrum des Films stehen fünf der bedeutendsten Vertreter der aktuellen chinesischen Gegenkultur: Die bildenden Künstler Gao Brothers, die Choreografin und Tänzerin Wen Hui, der Animationsfilmer Pi San und der Dichter Ye Fu. Aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten sie mutig und mit subversivem Witz die gesellschaftlichen Probleme ihres Landes. Allen gemeinsam ist dabei die Auseinandersetzung mit ihrer von Gewalt und Unterdrückung geprägten Vergangenheit. Ihre Vision ist eine demokratische, solidarische und menschliche Zivilgesellschaft. A Long Way Home schickt uns auf eine faszinierende Reise, sowohl in die düstere jüngere chinesische Historie, als auch in die schillernde aktuelle Kulturszene des Landes. Dabei stellt der Film universelle Fragen, die letztlich uns alle betreffen: welche Werte bestimmen unsere kulturelle Identität und in was für einer Welt wollen wir leben? A Long Way Home ist ein unterhaltsames und bewegendes Plädoyer für menschliche Solidarität.

Kleingolf
2018, Film
8.6

Ja, es gibt sie – Minigolfprofis. Der eingefleischte Spieler Jörg und die junge Maja geben einen Einblick in ihre Welt, und was dahintersteckt, um bei den Besten der Schweiz dabei zu sein. Nebst starken Nerven braucht es den richtigen Ball in der richtigen Wärme. Der Kurzfilm von Marvin Meckes wirft einen pointierten und amüsanten Blick auf eine unbekannte Seite des Minigolfs. Was andere zum Spass spielen, ist für die Protagonisten bitterer Ernst. Auf dem Minigolfplatz Amriswil kommt eine kleine Gemeinschaft aus dem ganzen Land zusammen, um den Schweizermeister im Minigolf zu küren. Teil dieser Gemeinschaft sind die junge, ehrgeizige Maja und der erfahrene Minigolfer Jörg. Fernab vom Alltag beginnt ein Wettstreit um einen Platz auf dem Podest, wobei starke Nerven genau so wichtig sind wie die richtige Ausrüstung.

Big Little Women
2022, Film
7.8

Die Filmemacherin Nadia Fares verwendet eine sehr persönliche poetische Formel, um die Hommage an ihren geliebten ägyptischen Vater in eine Chronik der Stellung der Frau in Ägypten und der Schweiz zu verwandeln. Sie erforscht die Auswirkungen der patriarchalen Tradition, indem sie den Orient und den Okzident spiegelt.

Parallel Lives
2021, Film
7.8

Was bestimmt unsere Biographie? Das Schicksal, der Zufall, die Anderen? Und welchen Einfluss hat der Zeitgeist? Filmemacher Frank Matter machte sich auf die Suche nach Menschen, die wie er am 8. Juni 1964 geboren sind, aber in völlig unterschiedlichen Verhältnissen. Ihren Biografien folgend, nimmt uns der Film mit auf eine bewegende und bildgewaltige Reise durch die letzten Jahrzehnte.

Thorberg
2012, Film
7.8

Filmemacher Dieter Fahrer gibt sieben Insassen ein Gesicht. Nichts wird beschönigt. Immer bleibt der Täter hinter dem Menschen sichtbar. Häftlinge beschreiben - manchmal einsichtig, häufig jedoch beschönigend - ihre Geschichten, ihre Taten und Hoffnungen. Die Kamera verlässt Thorberg nie. Enge und Beklemmung sind ständig spürbar.

Im Garten der Klänge
2010, Film
7.8

«Nel giardino dei suoni» zeichnet ein Porträt des Musikers, Therapeuten und Klangforschers Wolfgang Fasser, der als Jugendlicher das Augenlicht verloren hat. Auf dem Weg in die Dunkelheit entdeckte der Glarner die Welt der Geräusche, Klänge und Töne, die eine Art Paralleluniversum zu unserer optisch geprägten Realität bildet. Wolfgang Fasser arbeitet als Musiktherapeut in der Toskana mit schwerbehinderten Kindern. In eindringlichen und poetischen Bildern erzählt der Film die ungewöhnliche Geschichte eines Menschen, der die eigene Lebenserfahrung als Blinder nutzt, um seinen jungen Patienten zu helfen, sich auf die Welt einzulassen und ihre individuellen Möglichkeiten auszuschöpfen. «Nel giardino dei suoni» («Im Garten der Klänge») ist eine Entdeckungsreise in die Grenzgebiete der Kommunikation, ein leiser und berührender Film über die «hörbare Welt», die wir Sehenden normalerweise nicht oder kaum bewusst wahrnehmen.

Dutti der Riese
2007, Film
7.8

Der Film porträtiert den Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler.

Ein Tag im September
1999, Film
7.8

Die Olympischen Sommerspiele 1972 in München sollten besonders fröhlich werden: Deutschland sah hier die große Chance, das Ansehen wiederherzustellen, was nicht zuletzt durch die von den Nazis „missbrauchten“ Spielen 1936 in Berlin gelitten hatte. Am elften Tag geschah jedoch das unvorstellbare: Am 5. September 1972 drangen bewaffnete palästinensische Terroristen in das Olympische Dorf ein, überfielen das Quartier der israelischen Mannschaft, erschossen zwei Mitglieder und nahmen den Rest als Geisel. 236 arabische Gefangene sollten mit der Aktion aus diversen Gefängnissen freigepresst werden. Die israelische Regierung signalisierte sofort, dass sie nicht bereit sei, irgendwelche Verhandlungen aufzunehmen. Die Chancen für die Geiseln schienen zu schwinden.

They all came out to Montreux
2022, Show
7.7

Im Jahr 1967 hatte der noch junge Claude Nobs die Idee, in seiner Heimat, dem gemächlichen Touristenort Montreux, ein kleines Jazzfestival zu veranstalten. Von Anfang an erlaubte er sich das Träumen, er reiste mit kleinem Budget nach New York zu seinem Lieblingslabel Atlantic Records und konnte die Stars gewinnen, die er selbst gerne hörte. Der Rest ist Geschichte. Sein Montreux Jazz Festival wurde über die Jahre trotz lokaler Widerstände zum Mekka der Musik, wo sich unvergessliche Auftritte von Grössen wie Nina Simone, Aretha Franklin, Prince und David Bowie ereigneten.

Tableau noir
2013, Film
7.7

Eine Schule in den Bergen des Jura steht kurz vor der definitiven Schliessung. Gilbert Hirschi hat dort 41 Jahre lang drei Generationen unterrichtet. Seine Klasse umfasst Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Der Film erzählt auf einfühlsame Weise von seinem letzten Unterrichtsjahr.

Zum Beispiel Suberg
2013, Film
7.7

Zum Beispiel Suberg ist ein Dokumentarfilm mit Tiefgang und Brisanz. Es ist kein Heimatfilm, wenn auch sein Regisseur Simon Baumann versucht, sich in seinem Dorf Suberg zu beheimaten. Es ist ein Film, der schmerzhaft bewusst macht, wie sehr unser Land sozial vereinsamt, weil Besitzstandswahrung und -mehrung das Gefühl der Zusammengehörigkeit zerstören; weil der Bau eines Häuschens und einer gut erschlossenen Zufahrtsstrasse uns wichtiger geworden sind als unser Kulturland und die Begegnung von Mensch zu Mensch. Simon Baumann hat einen humorvollen Film gestaltet, der billige Klischees meidet und durch den Einbezug der Familiengeschichte eine berührende persönliche Tiefe gewinnt.

Ein Lied für Argyris
2006, Film
7.7

Eine Dokumentation über den Griechen Argyris Sfountouris und das Trauma das ihm widerfahren ist. Im Alter von vier Jahren musste er miterleben wie seine Eltern und 30 weiter Familienangehörige einem Massaker der Nationalsozialisten zum Opfer in dem kleinen Bauerndorf Distomo fielen.

Who’s Afraid of Alice Miller?
2021, Film
7.6

Martin wird von seiner Mutter mit Gefühlskälte verstoßen und vom Vater geschlagen: eine Kindheit ohne Liebe. Die Geschichte klingt wie ein Fallbeispiel aus dem Buch «Das Drama des begabten Kindes» der weltberühmten Schweizer Psychoanalytikerin Alice Miller. Aber Martin ist der Sohn der engagierten Kinderrechtlerin...

Sonita
2015, Film
7.6

Nachdem ihre Familie versuchte, sie in die Ehe zu verkaufen, flüchtet die junge Afghanin Sonita in den Iran. Sie drückt ihre Frustration angesichts der unterdrückenden Traditionen ihres Landes in ihrer Musik aus und verfolgt ihren großen Traum von einer Karriere als Rapperin.

Die Frau mit den 5 Elefanten
2010, Film
7.6

Swetlana Geiers Vater ist ein Opfer stalinistischer Säuberungen gewesen, und während sie für die Deutschen arbeitete, brachten diese ihre Jugendfreundin zusammen mit 30.000 anderen Juden in der nahen Schlucht von Babi Jar ums Leben. Zum Ende ihres Lebens hin ist Swetlana Geier an die unbetretbaren Orte ihrer Geschichte zurückgekehrt. Der Film begleitet sie auf diese Reise.

Daniel Schmid – «Le chat qui pense»
2010, Film
7.6

In den 1940er Jahren in einem Hotel aus der Belle Epoque im Bündnerischen Flims aufgewachsen, verfiel Daniel Schmid bereits als Junge seiner Vorstellungskraft. Eine cineastische Reise durch das Leben und Werk eines der aussergewöhnlichsten Künstler des Schweizer Films. Bereits als Kind wusste Daniel Schmid: Hinter dem Flimserstein beginnt die Welt. Eine Welt zwischen Wirklichkeit und Fiktion.

Markus Raetz
2007, Film
7.6

Im internationalen Kunstmarkt war der Schweizer Markus Raetz eine etablierte Grösse. Seine Werke verblüffen wie die Kunststücke eines Zauberers. Sie sind poetisch, ironisch und oft erotisch. Als konstruierte Illusionen hinterfragen seine Zeichnungen, Bilder und Skulpturen unsere Sehgewohnheiten und zeigen uns die Dinge von einer ganz anderen Seite.

Das Wissen vom Heilen
1997, Film
7.6

"Das Wissen vom Heilen" ist eine Dokumentation über das tibetische Medizinsystem, das dem Grundlehrbuch Gyüschi, das Wissen vom Heilen, des 12. Jahrhundert entstammt. Dieses Lehrbuch hat eine grundverschiedene Auffassung von "Gesundheit" und Volksmedizin, sondern eine wissenschaftliche Schulmedizin mit über zweitausend Jahren Entwicklung und Erfahrung, die seit dem 17. Jahrhundert in speziellen Medizinschulen gelehrt wird. Tibetische Arzneien bestehen aus Bestandteilen wie rohbelassenen Kräutern, Früchten und in kleinen Mengen Wurzeln. Der tibetische Mediziner behandelt Krankheiten auf seelischer, körperlicher und geistiger Ebene.

Female Pleasure
2018, Film
7.5

In ihrem Dokumentarfilm „#Female Pleasure“ widmet sich Regisseurin Barbara Miller fünf jungen Frauen, die jeweils einer der fünf Weltreligionen angehören und eine Sache gemeinsam haben: Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav kämpfen gegen die Dämonisierung der weiblichen Sexualität, die in Zeiten von zunehmendem religiösem Fanatismus um sich greift, und setzen sich für Aufklärung und sexuelle Selbstbestimmung aller Frauen ein.

ABBA - Die ganze Geschichte
2024, Film
7.4

In diesem Frühjahr jährt sich ABBAs legendärer Sieg beim Eurovision Song Contest, damals noch Grand Prix d' Eurovision, zum 50. Mal. Erzählt wird die unvergleichliche Geschichte der schwedischen Pop-Band, von ihrem legendären Eurovisionssieg mit "Waterloo" 1974 bis hin zu den vielen Mega-Chart-Hits nimmt der Film die Zuschauer mit auf eine Achterbahnfahrt der Liebe, des Kampfes, des Ruhmes und natürlich ihrer Songs, die die Zeit überdauert haben.

Ostrov – Die verlorene Insel
2021, Film
7.4

Verloren im Kaspischen Meer, leben auf der Insel Ostrov Menschen, die seit dem Zerfall der Sowjetunion sich selbst überlassen sind. Nach der Auflösung der UdSSR wurde die ehemals gut funktionierende kollektive Fischerei verboten. Auf der Insel gibt es seitdem weder Gas noch Strom, weder legale Arbeitsplätze noch Ärzte. Für Iwan, Fischer in dritter Generation, gibt es nur eine Art, für seine Familie aufzukommen: den illegalen Fischfang. Er hat keine Wahl – entweder er fischt oder er verhungert. Doch Iwan glaubt an Putin und die Grossmacht Russland. Ausgezeichnet von der Schweizer Filmakademie als Bester Dokumentarfilm 2022.

Der Bär in mir
2019, Film
7.4

Am äussersten Ende Alaskas erfüllt sich für den Regisseur Roman Droux ein Traum. Er taucht in die Welt jenes Fabeltiers ein, das ihn seit Kindheit in den Schlaf begleitete. David Bittner nimmt ihn mit ins Land seiner Grizzlies. Sie machen sich auf, nach einer jungen Bärin und einem Bärenmännchen, die der Forscher schon Jahre kennt: Sein Freund Balu und die grosse Liebe Luna. Die Fabelwelt entpuppt sich als Momentum der Faszination und Gefahr.