Martin Suter spaziert durch seine Geschichten, filmisch und ästhetisch eindrücklich inszeniert, beleuchtet seine Protagonisten und ihre Geheimnisse – und insbesondere auch seinen eigenen, privaten Kosmos: Eine Welt, die von Gegensätzen durchtränkt und von der Sucht nach Geschichten geprägt ist.
Die Schweizer Volksmusik ist jenisch geprägt. Dazu trugen Stephan Eichers Vorfahren im bündnerischen Vaz/Obervaz wesentlich bei. Eine Reise zu den gemeinsamen Wurzeln des Schweizer Popstars und der Bündner Volksmusik.
Entlassungen, Burn-Out, Fehlzeiten, Belästigungen, unbezahlte Überstunden, "vergessene" Urlaube: Die Arbeitswelt steckt in der Krise. Jedes Jahr werden Tausende von Streitigkeiten vor das Tribunal des Prud'hommes gebracht, ein Gericht, das Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern schlichtet. Zum ersten Mal hatte in Lausanne eine Kamera Zugang zu den Anhörungen.
Und sie kiffen noch immer: Alt-Hippies in ihrem Lieblingsbiotop Indien. Ab Mitte der 60er Jahre zogen tausende Blumenkinder aus aller Welt auf der Suche nach Erleuchtung nach Asien. Es waren so viele, dass indische Bauern hinter der Wanderbewegung eine grosse Dürre im Westen vermuteten. Die heiligen Männer Indiens erkannten darin treffender die Suche nach Spiritualität. Die meisten Aussteiger reisten nach Monaten oder Jahren wieder in ihre Heimat zurück. Doch einige blieben. Für die Einheimischen werden die Hippies wohl immer Fremde bleiben. Schräge Vögel mit ewig glühendem Chillum. HIPPIE MASALA zeigt ins Alter gekommene Blumenkinder, die auf der Flucht vor der westlichen Zivilisation in Indien ein neues Zuhause gefunden haben.
Oscar, noch kein Kind mehr, sucht für seinen Vater nach Altmetall. Er verbringt sein Leben in improvisierten Mülldeponien inmitten von Resten. Welten voneinander entfernt und doch ganz in der Nähe liegt Stanley. Er räumt die Kirche gegen eine monetarisierte Gastfreundschaft auf, pflückt Früchte, hütet Schafe: alles, was seinen fremden Körper beschäftigt. Oscar, der junge Sizilianer, und Stanley, der Nigerianer, scheinen nicht viel gemeinsam zu haben. Abgesehen von dem Gefühl, in die Welt geworfen zu werden, dieselbe Ablehnung zu erleiden, dieselbe überwältigende Welle von Entscheidungen, die ihnen von anderen aufgezwungen werden.
Streifzüge «Mitten ins Land» mit dem Schriftsteller Pedro Lenz, der oberhalb des Restaurants «Flügelrad» mit Blick auf die Gleise des Bahnhofs Olten wohnt. Im Spannungsfeld von Alltagsgeschichten und Lenz' reflektierten Mundarttexten voller lakonischer Poesie und leiser Sehnsucht, entsteht eine oszillierende Momentaufnahme schweizerischer Befindlichkeit.
In den 50er-Jahren bildete die Reisesendung «René Gardi erzählt» Afrika als angeblich heile Welt ab. Im heutigen Kontext sind Gardis Bilder jedoch entlarvend. Die Bewohnenden Afrikas kommen in Gardis Sendung selten zu Wort. Mal bewundert er sie, dann äussert er sich despektierlich, nie spricht er sie als Gleichberechtigte an. In den ambivalenten Bildern spiegelt sich der europäische Blick auf Afrika und entlarven das Bildermachen als eine Form des Kolonialismus.
2015 suchen 1 Million Geflüchtete Schutz in Europa, 40'000 davon in der Schweiz. Andreas Glarner, Bürgermeister der reichsten Aargauer Gemeinde, will ein Exempel statuieren und weigert sich, 10 Flüchtlinge aufzunehmen. Johanna Gündel, Studentin und Tochter eines lokalen Gemüsebauern, organisiert den Widerstand. Ausgehend von den Ereignissen in Oberwil-Lieli erzählt der Film gleichnishaft von der Schweiz in Zeiten der sogenannten Flüchtlingskrise.
Michael Schindhelm porträtiert den Schweizer Kunstsammler Uli Sigg und dessen Bedeutung für die zeitgenössische Kunst Chinas.
Samba ist mehr als nur tanzen und laszive Hüftbewegungen. Samba ist ebenso Wort, Sprache, Text, Lyrik oder - ganz einfach - ein besonderer Lebensstil. Der Komponist und Sänger Martinho da Vila führt uns durch die heutige Welt des Sambas und seine Samba-Schule in Rio de Janeiro, der Vila Isabel, Gewinner des Karnevals 2013. Unter der Mitwirkung von Nana Mouskouri, Martinho Da Vila, der Samba School Vila Isabel, Mart’nalia, Maira Freitas, Ney Matogrosso, Leci Brandao, Moyseis Marques, Zeca Baleiro, Paula Lima ... und vielen anderen.
In Le Livre d'Image recycelt Jean-Luc Godard vorhandene Bilder (Filme, Dokumentationen, Gemälde, Fernseharchive usw.), zitiert Auszüge aus Büchern und verwendet Musikfragmente. Die treibende Kraft ist der poetische Reim, die Assoziation oder Opposition von Ideen, der ästhetische Funke durch die Bearbeitung, der Schlussstein. Der Autor führt die Arbeit eines Bildhauers aus. Die Hand ist hierfür unerlässlich. Er lobt es gleich zu Beginn. „Da sind die fünf Finger. Die fünf Sinne. Die fünf Teile der Welt (…). Der wahre Zustand des Menschen besteht darin, mit seinen Händen zu denken. Jean-Luc Godard komponiert eine umwerfende Synkope von Sequenzen, deren Aufwallung an die Gewalt der Strömungen unserer zeitgenössischen Bildschirme erinnert und auf ein Niveau von Glühen gebracht wird, das selten erreicht wird. „Der letzte Godard“, der in Cannes gefeiert wurde, ist ein Schockfilm mit dämmriger Schönheit.
Eine Spurensuche nach der Klimaveränderung in Zürich, Umschlagplatz von «Geld und Geist», Sitz internationaler Konzerne, Tummelfeld konservativer Kleingewerbler und junger Trendsetter. In den Beobachtungen des Alltäglichen – ausgehend von der Altstadt bis an die Ränder der Kultur- und Wirtschaftsmetropole – entsteht ein Film über den Stand der Dinge auch in der Schweiz.
Diese Dokumentation zeigt die luxuriöseste betreute Wohnanlage Miamis, The Palace, in der wohlhabende Bewohner sich Luxus gönnen, während das Personal jeden ihrer Wünsche erfüllt.
Kristen Vermilyea hat riesige Brüste. Sie ziehen bewundernde, ungläubige und anerkennende Blicke auf sich. Ebenso aber hört Kristen anzügliche und beleidigende Bemerkungen. Weil sie unter Rückenschmerzen und konstanten Kopfschmerzen leidet, entschliesst sich Kristen zu einer Brustverkleinerung. Ihre Entscheidung löst Fragen über Identität, Altern und Körper aus. Kristen begibt sich auf eine Reihe von verrückten und humorvollen Abenteuern, bevor sie sich unters Messer legt.
Eine SRF-Dokumentation aus der Reihe "Sternstunde Musik"
Was als fanatisch weltablehnende Sekte lanciert wurde, kostete zwischen 1994 und 1997 an vier kollektiven Mord- und Suizid-Handlungen 74 Menschen das Leben. Die Dokumentarserie erzählt die Geschichte rund um den tragischen Tod dieser Menschen in der Schweiz, Kanada und Frankreich. 25 Jahre später wird die Tragödie aus einer neuen Perspektive erzählt: Anhänger:innnen des Ordens und einige wenige Überlebende brechen ihr Schweigen und erzählen von ihren Erlebnissen.
Länger leben, ja, aber wie? 18 Monate lang nehmen Menschen im Seniorenalter an einem Training teil für eine Studie über das Altern. Darüber hinaus zeigt der Film auch die Meditation als eine Möglichkeit, mit sich selbst und der Welt um uns herum in Verbindung zu treten.
«Der letzte Mord wäre möglicherweise zu verhindern gewesen», ist die Journalistin und Kriminalautorin Christine Brand überzeugt. Tatsächlich: Ferrari ging stets nach dem gleichen Muster vor. Die Hinweise auf ihn als Täter waren der Polizei seit Jahren bekannt. Bezeichnend, dass es eine bis heute unerklärliche Aktion des Täters brauchte, bis er endlich gefasst wurde.
Der schwerste Finanzskandal der letzten dreißig Jahre im Vatikan hat zu einer Untersuchung durch die päpstliche Magistratur geführt, die bis in die Schweiz reicht. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen eine Handvoll Banker und hohe Prälaten, die alle verdächtigt werden, einen kriminellen Plan ausgeführt zu haben, der darauf abzielte, die Kassen des Heiligen Stuhls zu plündern.
FOOTBALL INSIDE dringt ins Herz der Fussballkultur, indem die Umkleidekabine zur zentralen Bühne wird. Mit dem Anziehen ihres Trikots schlüpfen Profis, Frauen, Junioren und Veteranen für die Dauer eines Spiels in unterschiedlichste Rollen.
Obdachlose Menschen wagen den Blick in den Spiegel. Im mobilen Coiffeursalon von Anna Tschannen begegnen sie ihrem verletzlichen Selbstbild. Während Anna ihr Gesicht zum Vorschein bringt, erzählen sie von ihrem Leben auf dem schmalen Grat zwischen Selbstaufgabe und Selbstachtung. Sie lassen sich von der Kamera durch ihre Tage und Nächte begleiten und zeigen, wie sie um Autonomie und Würde ringen.
Ein Jahr im Universum von Lara Gut: vom Gewinn des Gesamtweltcups im Ski Alpin 2016 bis zur Rückkehr in den Wettkampf nach einer Verletzung auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Ein Dokumentarfilm über eine junge Frau und einen Champion auf der Suche nach ihrem eigenen Weg, balancierend zwischen persönlicher Erfüllung und öffentlichen Erwartungen.
Ein Film über ein Musikprojekt wider den Zeitgeist. Und ein feinfühliges Porträt junger Menschen zwischen Spontanität und Spiritualität, das ihre ambivalenten Gefühle angesichts des bevorstehenden Schritts in eine neue, unbekannte Welt spiegelt. Die eine Welt: Sechs Wochen vor Ende des Schuljahres beginnen an der Waldorf-Schule Zürcher Oberland unter der Leitung von Thomas Gmelin die Proben des Oberstufenchors am Requiem von W. A. Mozart. Dieses wunderbare Werk eröffnet den 100 Jugendlichen eine Welt, die sie aus ihrem Alltag kaum kennen. Die Proben verlaufen nicht immer einfach. Die Arbeit am musikalischen Ausdruck ist hart und das Ringen um eine Disziplin, wo die Einzelinteressen zu Gunsten des Gemeinsamen in den Hintergrund treten müssen, wird spürbar. Die andere Welt: Rebecca, Wanja und Stefan aus der Abschlussklasse, Kids von heute, die mit iPod und Skateboards aufwachsen. [...]
In Zusammenarbeit mit einem schweizerischen Bahnarbeiter und einem schweizerischen Geheimdienstmann vernichteten am 21. April 1945 italienische Partisanen in einem Handstreich 64 Tonnen Sprengstoff und bewahrten damit den Simplon-Tunnel, die Verbindung nach Italien, vor der möglichen Zerstörung durch deutsche Heereseinheiten. Im Spannungsfeld von Archivmaterial, persönlichem Erleben und mündlicher Überlieferung vermittelt Werner Schweizer in einem Wechselspiel von Verknotung und Ent-Wicklung ein anschaulich komplexes Bild dieser Aktion und ihrer Hintergründe. Einige etwas zu operettenhaft anmutende "Action"-Szenen heben die Qualität dokumentarischen Sequenzen noch deutlicher hervor.