Zum Tode verurteilt, würden viele von uns das Leben aufgeben. Doch Kenneth Reams aus seiner Todeszelle lässt sich nicht einschränken. Er verliebt sich in Isabelle, eine französische Künstlerin, die seine Frau werden will. Zusammen kämpfen sie für Gerechtigkeit um einen Mord, den er nicht begangen hat.
In Le Livre d'Image recycelt Jean-Luc Godard vorhandene Bilder (Filme, Dokumentationen, Gemälde, Fernseharchive usw.), zitiert Auszüge aus Büchern und verwendet Musikfragmente. Die treibende Kraft ist der poetische Reim, die Assoziation oder Opposition von Ideen, der ästhetische Funke durch die Bearbeitung, der Schlussstein. Der Autor führt die Arbeit eines Bildhauers aus. Die Hand ist hierfür unerlässlich. Er lobt es gleich zu Beginn. „Da sind die fünf Finger. Die fünf Sinne. Die fünf Teile der Welt (…). Der wahre Zustand des Menschen besteht darin, mit seinen Händen zu denken. Jean-Luc Godard komponiert eine umwerfende Synkope von Sequenzen, deren Aufwallung an die Gewalt der Strömungen unserer zeitgenössischen Bildschirme erinnert und auf ein Niveau von Glühen gebracht wird, das selten erreicht wird. „Der letzte Godard“, der in Cannes gefeiert wurde, ist ein Schockfilm mit dämmriger Schönheit.
Auf einer sibirischen Insel in der Arktis wühlen Elfenbeinjäger nach den Stoßzähnen prähistorischer Mammuts, während in cleanen Biotech-Laboren Molekularbiologen und Gentechniker an der Neuschöpfung des Lebens arbeiten. Das dokumentarische Essay verbindet die Suche nach frühesten Spuren des Lebens und seiner durchrationalisierten Wiederauferstehung durch eine kühne Komposition imposanter Bilder, die ungewöhnliche Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Zukunft stellen.
Die Schweizer Volksmusik ist jenisch geprägt. Dazu trugen Stephan Eichers Vorfahren im bündnerischen Vaz/Obervaz wesentlich bei. Eine Reise zu den gemeinsamen Wurzeln des Schweizer Popstars und der Bündner Volksmusik.
2015 suchen 1 Million Geflüchtete Schutz in Europa, 40'000 davon in der Schweiz. Andreas Glarner, Bürgermeister der reichsten Aargauer Gemeinde, will ein Exempel statuieren und weigert sich, 10 Flüchtlinge aufzunehmen. Johanna Gündel, Studentin und Tochter eines lokalen Gemüsebauern, organisiert den Widerstand. Ausgehend von den Ereignissen in Oberwil-Lieli erzählt der Film gleichnishaft von der Schweiz in Zeiten der sogenannten Flüchtlingskrise.
Michael Schindhelm porträtiert den Schweizer Kunstsammler Uli Sigg und dessen Bedeutung für die zeitgenössische Kunst Chinas.
Ein Roadmovie in einem Leichenwagen. Nach dem Tod eines kalabresischen Immigranten, der zum Arbeiten in die Schweiz kam, fahren die beiden Bestatter Jovan, ein serbischer Rom und sein Kollege, der Portugiese José, nach Süditalien, um den Verstorbenen in seiner Heimat zu beerdigen. Ihre von Liedern und Begegnungen geprägte Reise ist eine letzte Hommage an den Verstorbenen und ein Apell, das Leben zu geniessen.
Am letzten Tag des Jahrtausends, am 31. Dezember 1999, verkündet Präsident Boris Jelzin dem russischen Volk seinen Rücktritt. Sein Nachfolger entsprechend der Verfassung: der damals noch weitgehend unbekannte Ministerpräsident Wladimir Wladimirowitsch Putin. Filmemacher Witali Manski arbeitete zu dem Zeitpunkt für einen staatlichen Fernsehsender und hatte uneingeschränkten Zugang zu Jelzin, Putin und den inneren Zirkeln der russischen Führung. Zusätzlich zu den Bildern, die sein Kameramann gedreht hat, hat Manski selbst viele Szenen mit einer eigenen tragbaren Kamera begleitet. So zum Beispiel, als Jelzin im Kreise seiner Familie die Ergebnisse der Wahlen am 26. März 2000 verfolgt, die Putin mit 53 Prozent als Präsidenten der Russischen Föderation bestätigen. Manski drehte die Vorbereitungen von Putins Team zur ersten TV-Ansprache sowie Vieraugengespräche im Kreml, in denen Putin dem Filmemacher Einblick in sein Verständnis von Macht und Führung gewährte.
Jean Ziegler - Genfer Philosophieprofessor, Politiker und umstrittener Visionär. Seine Reise nach Kuba wird kritisch hinterfragt von Regisseur Nicolas Wadimoff. Genf 1964: Jean Ziegler verspricht dem Che gegen das kapitalistische Monster zu kämpfen. Der heute über 80-jährige Ziegler, der eine der wichtigen Figuren der antikapitalistischen Ideologie geworden ist, setzt sein Engagement fort, um sein Versprechen einzulösen.
Dokumentarfilm über das gleichnamige Großprojekt, das anhand einer symbolischen Gerichtsverhandlung die Hintergründe des Bürgerkriegs im Kongo beleuchten will.
Wie kämpft man für Freiheit? Seit über sechzig Jahren wehrt sich das tibetische Volk gegen die chinesische Obrigkeit. Doch der gewaltlose Widerstand läuft ins Leere. In einer neuen Form des Protests übergiessen sich Tibeter mit Benzin und zünden sich an.
Eine Kindertagesstätte und ein Altersheim unter einem Dach. In der Schönegg in Bern ist eine Utopie Alltag geworden: die dort Lebenden stehen am Rand des Lebens - an dessen Anfang oder kurz vor dem Ende. Sie haben Zeit, viel Zeit, auch füreinander.
In der Nähe der amerikanisch-mexikanischen Grenze leben sieben US-Amerikaner im Schatten des Grenzzauns. Sie alle finden Spuren der Einwanderer im Sand der endlos scheinenden Wüste. Broken Land zeigt die Perspektiven dieser Grenzbewohner und wie sie mit der Situation umgehen.
Streifzüge «Mitten ins Land» mit dem Schriftsteller Pedro Lenz, der oberhalb des Restaurants «Flügelrad» mit Blick auf die Gleise des Bahnhofs Olten wohnt. Im Spannungsfeld von Alltagsgeschichten und Lenz' reflektierten Mundarttexten voller lakonischer Poesie und leiser Sehnsucht, entsteht eine oszillierende Momentaufnahme schweizerischer Befindlichkeit.
Samba ist mehr als nur tanzen und laszive Hüftbewegungen. Samba ist ebenso Wort, Sprache, Text, Lyrik oder - ganz einfach - ein besonderer Lebensstil. Der Komponist und Sänger Martinho da Vila führt uns durch die heutige Welt des Sambas und seine Samba-Schule in Rio de Janeiro, der Vila Isabel, Gewinner des Karnevals 2013. Unter der Mitwirkung von Nana Mouskouri, Martinho Da Vila, der Samba School Vila Isabel, Mart’nalia, Maira Freitas, Ney Matogrosso, Leci Brandao, Moyseis Marques, Zeca Baleiro, Paula Lima ... und vielen anderen.
Als der Schriftsteller James Baldwin 1987 verstarb, hinterließ er ein unfertiges Manuskript mit dem Titel „Remember This House“. Darin beschäftigt er sich mit der Geschichte des Rassismus im modernen Amerika und greift dabei auch auf persönliche Erinnerungen an seine Freunde zurück: die Bürgerrechtsaktivisten Malcolm X, Medgar Evers und Martin Luther King, die alle drei ermordet wurden. Regisseur Raoul Peck arbeitet dieses Material in seinem Dokumentarfilm auf und verwendet dafür vornehmlich die originalen Worte Baldwins, die Ausschnitte aus dem Manuskript werden dabei von Schauspieler Samuel L. Jackson vorgelesen. Dazu kommen Aufnahmen von öffentlichen Auftritten des Schriftstellers im Fernsehen und auf Bürgerrechtsveranstaltungen sowie Ausschnitte aus den Hollywood-Filmen, die ihn inspirierten und antrieben.
Kristen Vermilyea hat riesige Brüste. Sie ziehen bewundernde, ungläubige und anerkennende Blicke auf sich. Ebenso aber hört Kristen anzügliche und beleidigende Bemerkungen. Weil sie unter Rückenschmerzen und konstanten Kopfschmerzen leidet, entschliesst sich Kristen zu einer Brustverkleinerung. Ihre Entscheidung löst Fragen über Identität, Altern und Körper aus. Kristen begibt sich auf eine Reihe von verrückten und humorvollen Abenteuern, bevor sie sich unters Messer legt.
Im internationalen Kunstmarkt war der Schweizer Markus Raetz eine etablierte Grösse. Seine Werke verblüffen wie die Kunststücke eines Zauberers. Sie sind poetisch, ironisch und oft erotisch. Als konstruierte Illusionen hinterfragen seine Zeichnungen, Bilder und Skulpturen unsere Sehgewohnheiten und zeigen uns die Dinge von einer ganz anderen Seite.
Eine Schule in den Bergen des Jura steht kurz vor der definitiven Schliessung. Gilbert Hirschi hat dort 41 Jahre lang drei Generationen unterrichtet. Seine Klasse umfasst Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Der Film erzählt auf einfühlsame Weise von seinem letzten Unterrichtsjahr.
Zum Beispiel Suberg ist ein Dokumentarfilm mit Tiefgang und Brisanz. Es ist kein Heimatfilm, wenn auch sein Regisseur Simon Baumann versucht, sich in seinem Dorf Suberg zu beheimaten. Es ist ein Film, der schmerzhaft bewusst macht, wie sehr unser Land sozial vereinsamt, weil Besitzstandswahrung und -mehrung das Gefühl der Zusammengehörigkeit zerstören; weil der Bau eines Häuschens und einer gut erschlossenen Zufahrtsstrasse uns wichtiger geworden sind als unser Kulturland und die Begegnung von Mensch zu Mensch. Simon Baumann hat einen humorvollen Film gestaltet, der billige Klischees meidet und durch den Einbezug der Familiengeschichte eine berührende persönliche Tiefe gewinnt.
Die Wirren des türkisch-kurdischen Krieges haben dem Bienenzüchter alles genommen: seine Frau und Kinder, seine Heimat und mit seinen über 500 Bienenvölkern auch die Lebensgrundlage. Geblieben ist ihm nur seine Liebe zu den Bienen und das unerschütterliche Vertrauen in den einzelnen Menschen, egal welcher Herkunft. In der Schweiz fand er schliesslich Asyl - doch hier gilt Bienenzucht nicht als Erwerbstätigkeit, sondern nur als Hobby.
Ein Dokumentarfilm über die Natur und die Menschen, die sie besiedeln, deren Geschichten und Beziehungen. Der Film beschreibt, wie die Natur sich Brachland zu eigen macht, wie Pflanzen keimen und Blumen sich entfalten, um neuen Lebensraum zu schaffen. Eine Begegnung mit Menschen auf der Suche nach ihrer eigenen Lebensform, die eine neue Art von Aktivismus geschaffen haben.
Bethlehem ist ein Stadtquartier Berns. Immigrantinnen und Immigranten aus über 30 Nationen haben sich hier niedergelassen. Im Mittelpunkt des Films stehen die Juniorinnen des FC Bethlehem. So unterschiedlich sich die Fussballerinnen in Hautfarbe, Religion, Herkunftsland und Charakter sind, so ähnlich sind sie in manchen Bereichen: Sie alle leben in Bethlehem, sind Migrantinnen, stecken inmitten der Berufswahl und essen gerne Pizza.
Der Film porträtiert den Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler.