Zwei irische Filmemacher reflektieren über ihre Beziehung zu ihrer Heimat und ihrer Wahlheimat England. Dabei thematisieren sie ihre eigenen Erfahrungen mit dem Älterwerden, der Elternschaft und psychischen Erkrankungen sowie die brutale Geschichte, die in Irland unter der Erde begraben liegt.
Tief im Keller des British Museum, versteckt in Plastiktüten und Holzkisten, liegt ein Schatz antiker und seltener afrikanischer Artefakte. An einem Tag werden diese Kostbarkeiten zum ersten Mal enthüllt und zeigen die enorme Bandbreite afrikanischer Kunst, die von den Kolonialmächten geraubt wurde.
Im San Francisco der 1970er Jahre wird der 20-jährige koreanische Einwanderer Chol Soo Lee wegen eines Mordes verurteilt. Nach jahrelangem Überlebenskampf nimmt sich der Investigativjournalist K. W. Lee seines Falles an und löst damit eine beispiellose Bewegung für soziale Gerechtigkeit aus.
Während des Lockdowns in 2020, kehrt Lucrecia Martel in ihre Heimat Salta, die konservativste Region Argentiniens, zurück. Hier folgt sie der Sängerin Julieta Laso, die sie in eine Gruppe von Musikerinnen und trotzigen Menschen einführt, die am Feuer Blicke, Lieder und Meinungen austauschen.
In Train Again verdichtet Peter Tscherkassky die lange Geschichte der Eisenbahn im Kino zu einem mitreißenden Film für die Sinne, der auch als Hommage an eine andere Legende des experimentellen Kinos, Kurt Kren (1929-1988), gedacht ist.
Jean, das jüngste Kind einer vielköpfigen Familie, wuchs in einer Gemeinde auf, die von Chris spirituell geleitet wird. Als Jean ein Tonband von seiner Schwester erhält, kommen die Stimmen und Klänge der Vergangenheit wieder. So folgt er den Spuren von Chris – und entdeckt ein Familiengeheimnis.
Eine junge Amateur-Rockband aus dem bohèmehaften Istanbul begibt sich auf eine spontane Tournee nach Anatolien und zieht im improvisatorischen Geist ihrer Musik von einer Begegnung mit den Einheimischen zur nächsten. So hoffen sie, ihre Musik und ihre Liebe mit ihren Landsleuten zu teilen.
Ärzte, Mitarbeiter und leblose Bewohner des staatlichen Cerrahpasa-Krankenhauses in Istanbul bilden eine eigene Parallelwelt. So bewegt sich die Kamera durch die Gänge des Krankenhauses – zwischen OP-Saal und Leichenhalle, zwischen Leben und anderen Zuständen, zwischen dem Realen und dem Virtuellen.
Dieser Film ist ein Versuch, Kühe zu verstehen. Um sowohl ihre Schönheit als auch die Bürde ihres Lebens zu sehen. Nicht auf eine romantische, sondern auf eine reale Art und Weise. Es ist ein Film über die Realität einer Milchkuh und die Anerkennung ihres großen Dienstes an uns.
Ein ikonischer Künstler an einem ikonischen Ort: Dieser Konzertfilm zeigt mehrere fesselnde Live-Auftritte des deutschen Komponisten Nils Frahm im legendären Funkhaus Berlin. Macht euch gefasst auf erhebende Ambient-Musik und neoklassische Partituren von einem der größten Musiker unserer Zeit.
Rom, 1968: Auf dem Zenit seiner Karriere verunglückt der Künstler Pino Pascali tödlich. Fünfzig Jahre später stellt das Pascali-Museum in Apulien, wo Pino geboren wurde, eines seiner Werke aus. Alte Fotografien von Pino Pascali – und neue von Pino Musi – erzählen die Geschichte einer Heimkehr.
Ein Sturm kommt auf uns zu, aber wir warten noch immer. Das Leben in Hongkong geht weiter und die Spuren der zivilen Instandhaltung verwandeln sich in Gedenkstätten. Dekorative Strukturen ahmen die Natur nach, doch in ihrer Imperfektion werden gewöhnliche Spektakel bald zu Warnzeichen verwandelt.
In einem entlegenen mazedonischen Dorf steigt Hatidze, eine etwa 50-jährige Frau, täglich einen Berghang hinauf. Sie macht sich auf den Weg zu ihren, zwischen den Felsspalten lebenden, Bienenvölkern. Ohne Gesichts- oder Handschutz entnimmt sie sanft die Honigwaben und singt dabei ein uraltes Lied. Zurück auf ihrem Bauernhof kümmert sich Hatidze um ihre handgemachten Bienenkörbe und ihre bettlägerige Mutter. Gelegentlich fährt sie in die Hauptstadt, um ihren Honig und die Körbe zu verkaufen. Eines Tages lässt sich eine Nomadenfamilie auf dem Nachbargrundstück nieder und in Hatidzes beschauliches Bienenkönigreich ziehen schallende Motoren, sieben kreischende Kinder und 150 Kühe ein. Doch Hatidze freut sich über die neue Gesellschaft und lässt weder sich noch ihre bewährte Imkerei oder ihre Zuneigung zu den Tieren stören. Doch bald trifft Hussein, das Oberhaupt der zugezogenen Familie, Entscheidungen, die Hatidzes Lebensweise für immer zerstören könnten.
Poesie, Literatur, Malerei und alte Filmausschnitte kommen in diesem lyrischen, ungewöhnlich gestalteten Filmaufsatz über Le Moulin zusammen. Dieses taiwanesische Dichterkollektiv protestierte in den 1930er Jahren vor allem gegen die kulturelle Überlegenheit des japanischen Besetzers.
Die Matriarchen versammeln sich um einen Webstuhl, an dem sie eine prä-hispanische Webtechnik von indigenen mesoamerikanischen Frauen praktizieren. Und ebenso elegant sind auch die Themen in diesem Film verwoben, der sich mit Heimat, Archäologie und einem Weber-Kollektiv beschäftigt.
A Cambodian Spring zeigt die chaotischen und gewaltvollen Wellen, die nach und nach das heutige Kambodscha geformt haben. Drei Aktivisten werden dabei über sechs Jahre gefilmt, wie sie gegen die Ungerechtigkeit für Fortschritt, Entwicklung und Demokratie kämpfen.
Immer wieder haben sich die Mitglieder der Film-AG des Collège Dora Maar in Saint-Denis, einem Pariser Vorort, und der Filmemacher Eric Baudelaire, der die Jugendlichen vier Jahre lang begleitete, die Frage gestellt, was sie da eigentlich tun. Bei ihrer Arbeit suchten sie nach einer Form, die den Besonderheiten jedes Einzelnen, aber auch der Gruppe als ganzer gerecht wird. Deshalb wird der Frage nachgegangen: "Was produzieren wir da, wenn das Ergebnis weder eine Doku noch ein Spielfilm ist?"
Der Club Roshell ist ein Ort in Mexiko, der von der trans Aktivistin Roshell Terranova gegründet wurde. Auf der kleinen, intimen Bühne finden Performances, Workshops und Lip-Sync-Auftritte statt. Hier können Mitglieder alternative Geschlechterrollen einnehmen und ihre Identität erkunden.
Chilly Gonzales ist preisgekrönter Komponist, Klaviervirtuose und Entertainer. Er stellt Rap und Elektronik ganz selbstverständlich neben Kammermusik und ist der unverschämte Pop-Performer, der ungebeten in Bademantel und Pantoffeln im Elfenbeinturm der Klassik abhängt. Als exzentrischer Musiker ist er Inspirationsquelle für so unterschiedliche Künstler wie Feist, Jarvis Cocker, Peaches, Daft Punk und Drake. Veränderung ist die einzige Konstante in Gonzales‘ künstlerischem Output. Jedes Mal, wenn sein Publikum glaubt, ihn durchschaut zu haben, vollzieht er einen radikalen Stilwechsel und bricht mit Erwartungen
Anhand von Archivmaterial erzählt der Film die bizarre aber wahre Geschichte einer Sammlung von rund 500 Filmen aus den 1910er- bis 1920er-Jahren, die über 50 Jahre lang verschollen waren, bis sie 1978 in einem subarktischen Schwimmbad tief im Yukon Territory entdeckt wurden.
Hergestellt aus den Überbleibseln nie fertiggestellter argentinischer Spielfilme ist dieser anscheinend unendliche Film eine parallele Filmgeschichte: Ein Essay, ganz nach Frankenstein, das Bildern, die einst nutzlos erschienen, neues Leben einhaucht.
Die Geschichte der Globalisierung aus dem Blick eines mexikanischen Schamanen. The Modern Jungle ist dabei nicht nur ein Porträt der Zoque Kultur und des Konsumfetisches, sondern zeigt auch die Schwierigkeiten des Dokumentarfilms auf.
Richterin Ruth Bader Ginsburg (RBG) wird von eben so vielen geliebt, wie gehasst. Aus eher einfachen Verhältnissen stammend, achten ihre Eltern auf eine gute Ausbildung. Mit 21 Jahren wird sie schon Mutter und muss sich dann auch noch um ihren an Krebs erkrankten Mann kümmern. Trotzdem schafft sie in den 50er Jahren als eine von ganz wenigen Frauen ihr Studium der Rechtswissenschaften an der Havard Universität. 1993 wird sie von Präsident Bill Clinton als Richterin an den obersten Gerichtshof der USA berufen und setzt sich dort für besonders für die Gleichberechtigung der Frauen ein.